Kurtz Ersa veräußert Vorfertigung


Käufer übernimmt alle Mitarbeiter und baut Geschäft weiter aus

Kurtz Ersa-CEO Rainer Kurtz und IZW-Geschäftsführer Ralf Reich bei der Schlüsselübergabe
Kurtz Ersa-CEO Rainer Kurtz und IZW-Geschäftsführer Ralf Reich bei der Schlüsselübergabe
  
 

Kreuzwertheim, 04.08.2020


Asset-Deal erfolgreich abgeschlossen
Zum 31.07.2020 veräußerte die Kurtz GmbH die Vorfertigung der Maschinenfabrik in Wiebelbach. Betroffen sind die Bereiche „Sägen“, „Schweißen“, „Spanende Fertigung“ und „Beschichtung“. Dem Management von Kurtz Ersa gelang es trotz der schwierigen Umstände der Corona-Krise, mit Ralf Reich, Geschäftsführer und Inhaber der neu gegründeten Firma IZW Innovative Zerspanungstechnik Wiebelbach GmbH, einen Käufer mit langjähriger Erfahrung im Bereich Lohnfertigung zu finden. Der Teilbetriebsübergang (Closing) erfolgte zum 31.07.2020 im Rahmen eines Asset-Deals, die Immobilie bleibt weiterhin im Eigentum von Kurtz Ersa.


Reich ist seit vielen Jahren in der Zerspanungstechnik aktiv, war bereits seit Längerem als sogenannte verlängerte Werkbank für Kurtz Ersa tätig und verfügt über ein hervorragendes Netzwerk in der Industrie. Mit der Übernahme der mechanischen Fertigung von Kurtz Ersa ergibt sich für sein bisheriges Unternehmen mit Sitz in Wetzlar die Möglichkeit, weiter zu expandieren. Umfangreichere Aufträge können in Wiebelbach, dem neuen Hauptstandort seines Unternehmens, bearbeitet werden. Insbesondere die Möglichkeit zur Übernahme der hochqualifizierten Mitarbeiter war für Reich ausschlaggebend.


Mit Blick auf den vorhandenen Maschinenpark, das Know-how der Mitarbeiter und die Zusagen, einen Großteil der heutigen Eigenfertigungsteile weiter für Kurtz Ersa vor Ort fertigen zu können, sehen beide Seiten große Chancen, das Contract-Manufacturing-Geschäft langfristig auszubauen. Nicht zuletzt, weil IZW-Geschäftsführer Reich eigene Aufträge für die Lohnfertigung mitbringt. Uwe Rothaug, Geschäftsführer der Kurtz GmbH, sagt dazu: „Wir freuen uns, mit Ralf Reich einen Käufer gefunden zu haben, der den Geschäftsbetrieb in Wiebelbach auslasten, weiter ausbauen und seine hohe Fachkompetenz in die mechanische Bearbeitung einbringen wird.“ Für die Kurtz GmbH bringt die Veräußerung ebenfalls wichtige Vorteile: Das Leistungsspektrum der mechanischen Fertigung, das beim Schweißen beginnt und über die mechanische Bearbeitung bis zum Oberflächenfinish reicht, bleibt für die Kunden der Kurtz GmbH weiter verfügbar und wird durch die IZW sogar erweitert. Die im Geschäftsumfeld unerlässliche Flexibilität vor Ort ist also weiter gegeben.


Insgesamt verfolgt Kurtz Ersa mit diesem Schritt konsequent die eingeschlagene Strategie in Richtung Engineering. Das ehemalige Geschäftsfeld „Metal Components“, bestehend aus mehreren Gießereien, einer Blechfertigung und einer Lohnfertigung, bildete noch vor zehn Jahren das größte Standbein. Die Transformation zum reinen Maschinenbauer mit hoher Prozesskompetenz in den Bereichen Electronics Production Equipment, Moulding Machines und Automation bildet inzwischen die Basis für ein ambitioniertes und nachhaltiges Wachstum von Kurtz Ersa.

Restrukturierung der Kurtz GmbH abgeschlossen
Dem Verkauf der Vorfertigung vorausgegangen war eine umfangreiche Restrukturierung der Kurtz GmbH. Die Umwälzungen in der Antriebstechnik im Automobilbau, die Umweltdiskussion zum Thema Kunststoffverpackungen sowie neue Wettbewerber aus Fernost erforderten die Einstellung der Firmenstruktur auf ein nachhaltig geringeres Niveau. Kurtz wird sich zukünftig auf den Maschinen- und Anlagenbau in den Anwendungsbereichen „Automotive“ und „Protective Solutions“ fokussieren. Die Hinzunahme eines neuen Geschäftsfeldes befindet sich in Planung.

Aktuelle Geschäftserwartung aufgrund der Pandemie
Der Kurtz Ersa-Konzern ist wie die gesamte Branche von der Corona-Pandemie erheblich betroffen. Man rechnet mit einem Umsatzeinbruch in der Größenordnung von 50 Mio. Euro, was ungefähr 20 Prozent entspricht. Die Erwartung geht von einer Normalisierung des Geschäftes im dritten Quartal 2021 aus. Die Zeit bis dahin soll von massiven Sparmaßnahmen auf Sachkostenebene und umfangreicher Nutzung der Kurzarbeit überbrückt werden. Entlassungen sind aufgrund der Pandemie nicht vorgesehen.